Elivs rettet die Show: Im Film „Das Schwarze Quadrat“ müssen zwei Kunstdiebe in die Rollen von Popstars schlüpfen, um eine Dampferfahrt unerkannt zu überstehen.
Eigentlich war der Plan simpel: Nach dem erfolgreichen Diebstahl des millionenschweren Gemäldes „Das Schwarze Quadrat“ erschleichen sich die Amateur-Kunsträuber Vincent (Bernhard Schütz) und Nils (Jacob Matschenz) Plätze auf einem Kreuzfahrtschiff. Unterwegs wollen sie das Bild in aller Ruhe ihrem Auftraggeber überreichen.
Doch mit dem Verstecken unter Deck wird es nichts. Denn ihre geklauten Tickets gehören nicht irgendwelchen Passagieren, sondern zwei Künstlern des Showprogramms. Und so finden sich die beiden unfreiwillig auf der Bühne wieder – als Doubles von Elvis und David Bowie.
Dass Vincent dem jungen Bowie so ganz und gar nicht ähnlich sieht sorgt für einen Auftritt jenseits aller Vorstellung – bringt ihm aber die Zuneigung der kunstaffinen Martha (Sandra Hüller) ein. Aber nichts ist, wie es scheint und als die beiden Männer endlich in ihre Kabine zurückkehren können erwartet sie eine böse Überraschung, die neue, noch verrücktere Pläne nötig macht…
https://www.youtube.com/watch?v=AGAG7eTw3co
Der 34-jährige Regisseur Peter Meister war bisher vor allem mit Kurzfilmen erfolgreich. Auf Filmfestivals galt er stets als heißer Kandidat für den Publikumspreis. Warum das so ist erkennt man auch in seinem ersten Spielfilm. Die Charaktere sind glaubwürdig und liebenswert, die Atmosphäre rundum stimmig. Durch seine mosaikhafte Machart bietet „Das schwarze Quadrat“ zudem für fast jeden etwas: Er funktioniert als derbe Boulevard-Komödie, bei der man an mehreren Stellen vor Lachen aus dem Stuhl fliegen kann.
Aber genauso ist er auch ein höchst spannender Krimi, der mit seinem Katz-und-Maus-Spiel und unerwarteten Wendungen stets bei Laune hält. Und wer tiefer einsteigen will findet darüber hinaus auch Denkanreize zum Verhältnis von Original und Fälschung oder zur transformierenden Kraft der Kunst.
Denn das „Schwarze Quadrat“ gibt es wirklich: Das 1915 entstandene Gemälde von Kasimir Malewitsch eine Art Initialzündung der Moderne in Osteuropa. Viele Kunstschaffende sahen in seiner radikalen Einfachheit eine Einladung traditionelle Formen hinter sich zu lassen und neues auszuprobieren. Genau das bewirkt das Bild übrigens auch bei den Personen im Film: Wer das Quadrat einmal in der Hand gehalten hat, wird ein anderer. Vielleicht sogar Elvis oder David Bowie.
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